Thomas Middelhoff

der Manager steht vor Gericht, es geht um Unsummen Geld, die er einklagt, die andere von ihm wollen. Etwa der große Berger, Unternehmensberater, will über 7 Millionen von Middelhoff, und schickt seinem alten Kumpel den Gerichtsvollzieher auf den Hals. Middelhoff flieht im Gericht durch ein Fenster, springt hinaus auf die Straße und winkt einem Taxi. Eine action Szene, von der sich der Romancier Götz, der sich Middelhoff zum Stoff für sein bizarres Soziologendeutsch genommen hat, noch gar nichts träumen ließ.
Ab nach London zu neuen Verhandlungen mit neuen Kapitaleignern und Partnern aus China und der ganzen Welt. Er sitzt längst dort, während die Fotografen noch in Essen im Gericht und überall nach ihm fahnden. Eine Groteske, wie sie nach dem Geschmack Frank Wedekinds aufwartet.

Vor Gericht sagte Middelhoff:
„Ich werde entschieden um meinen Ruf und gegen die Vorverurteilungen
kämpfen“. Er resümiert sein Leben. Geboren vor 61 Jahren in Düsseldorf, aufgewachsen
als drittes von fünf Kindern, der Vater starb 2008 – „mitten in der Finanzkrise“.
Studium der Betriebswirtschaft.Karrierestart bei Bertelsmann, ziemlich weit unten „im Blaumann“in einer Druckerei. Dann hochgearbeitet
an die Spitze des Medienriesens. Das macht ihm keiner so schnell nach, oder?
Middelhoff sieht sich als der Vordenker,
der sich frühzeitig „der größten Herausforderung dieses Jahrhunderts gestellt“
hat – dem Internet. Der Verkauf von AOL hat Bertelsmann einen Milliardengewinn
eingebracht, da durfte er sich doch die kleine Summe von 40 Millionen abzweigen, oder?
Trotzdem geriet Big Ts (Thomas Middelhoffs.) Abgang zwei Jahre später unschön. Middelhoff
wurde nach Differenzen über die Strategie von der eiskalten Lady Liz Mohn – zwölf Jahre ist das her- einfach abserviert.
Hier schreit der Stoff nach einem Drama, Lady Macbeth ist schon da in moderner Gewandung.

Danach sollte er Karstadt und Quelle retten. Das ist nicht sehr geglückt.
Aber er weiß natürlich , sein Schelmenstück mit der Flucht aus dem Fenster im Landgericht
kam in Deutschland nicht gut an. Natürlich hat er gelesen,was überall über ihn stand jetzt:
Dass ein Größenwahnsinniger abgestürzt ist. Dass einer gestrauchelt sei, der viele Millionen verdient hat, der in Privatflugzeugen um die Welt jetzt, der aber in
Wahrheit ein Trickser, Blender und Großkotz sei. Dass er auf der Flucht sei vor seinen
Gläubigern. Dass er trotzdem so tue, als wäre da nichts. Dass er all die Millionen- Forderungen weglächele. Das ist das Übliche das schlechtreden eines Helden, wie Götz der Romancier den BILD-Stoff mit Häme behandelt. Verschenkt.
„Ich weiß, dass mir der Sprung in der öffentlichen Wahrnehmung geschadet
hat, aber ich bin schließlich mein eigener
Herr“, sagt Middelhoff. „Ich habe richtig gehandelt.“
Ja hier steht er, der Einzige und sein Eigentum ( Max Stirner).
Er sitzt auf seinem riesigen Luxusgrundstück in St. Tropez, nippt an einem Glas Wein und schaut behaglich auf seinen Besitz.
Alles picobello.Seit 14 Jahren ist die Villa Aldea Middelhoffs privates Refugium, gekauft
für einen zweistelligen Millionenbetrag von einem osteuropäischen Oligarchen,
danach für viele weitere Millionen umgebaut.

Dort unten, er zeigt auf den Hafen unten lag einst
seine 33 Meter lange Mangusta 108 mit 4000-PS-Motoren und einem Spritverbrauch von 1000 Litern pro Stunde. Wen hat er dort nicht alles bewirtet, die ganze Welt der Erfolgreichen, seine Geschäftsfreunde, Vorstände von Arcandor. Banker. Aber die Yacht ist längst weg. Zu teuer, sagt Middelhoff, 72 000 Euro Unterhalt im Monat. Mein Gott, das wärs nicht, ich verdiene genug, aber ich komme kaum dazu mit meinem 17 Stunden Tag 7 mal die Woche.
Middelhoff sieht gepflegt aus, braun gebrannt, aufrecht sitzend.
Ihn wirft nichts mehr um, er wir Millionen zahlen müssen und Millionen zurückerhalten.
Außerdem ist er schon wieder unterwegs, man wird überrascht sein, es kommt was Neues,
deutet er an.
Na, ist das keine Vorlage? Fortsetzung folgt.

Endzeit-Stimmungen

Ein Zeitbeobachter in den 70er Jahren des letzten Säkulums:

„An unseren Professoren fällt mir auf, daß sie gewaltig gegen Staat und Ordnung renommieren, um sich bei den Studenten ins Licht zu setzen, wobei sie von demselben Staat erwarten, daß er ihnen pünktlich Salär, Pension und Kindergeld zahle, und daß sie insofern wenigstens noch auf Ordnung Wert legen.“

Ja, so war das damals, auch nach meiner Beobachtung, doch was dann kam als diese pseudo-revolutionären Profs ihre Nachfolger einstellten, ist bekannt. Es geschah nach der Regel: zweitrangige stellen nur drittrangige Kandidaten, drittrangige nur viertrangige Typen ein…., denn nur Erstrangige können es sich leisten, Leute ihres hohen Ranges zu ertragen und auch einzustellen.
Danach also kam der Verfall der Universitäten, an denen die akademische alte Freiheit immer mehr ausstirbt. Der Verfall begann mit jenen, die damals gegen Staat und Ordnung renommierten und sich gleichzeitig von dem selben Staat gut füttern und bezahlen ließen. Ähnliches geschah in der Kultur, denken wir nur an das elende Staats-und Subventionstheater, das an Fettsucht eingeht allmählich.. jetzt..
Ich fürchte, es ist zu spät zu einer Umkehr, es muss erst alles ganz zusammenbrechen, bevor ganz neu begonnen werden kann.

Antisemitismus

Wir lesen heute in Welt:

Israelische Elitekämpfer schützen Juden in Deutschland

„Der Antisemitismus auf unseren Straßen hat kaum einen Juden überrascht. Seit Jahren nimmt die Bedrohung zu. Israelische Ex-Militärs sichern deshalb viele jüdische Einrichtungen in Europa.
Ein Brandanschlag auf eine Synagoge in Wuppertal, zuvor ein Attentat auf dasJüdische Museum im Brüssel, Schüsse auf eine jüdische Schule in Toulouse: Für Juden in Europa ist das nur die Spitze eines gewaltigen Eisbergs. Auf dem Kontinent „ereignen sich Dinge, die wir seit 1933 nicht mehr gesehen haben“, sagte der Berliner Rechtsanwalt Nathan Gelbart am Montag vor einem Ausschuss des israelischen Parlaments in einer eigens anberaumten Sondersitzung.
Menschen skandierten „Juden sind Schweine“ und „Tod den Juden“ im Herzen Berlins, und die Polizei habe „tatenlos zugesehen“. In ganz Europa werden Gemeinden belagert, Juden belästigt, sobald sie als solche erkennbar sind, Volksverhetzung bei hellichtem Tag auf offener Straße betrieben – bislang ohne bedeutende Konsequenzen.“

wie sagt Herr Minster Schäuble kurz vor seinem Urlaubsantritt: er finde den Antisemitimus besorgniserregend. Da hat er wohl etwas untertrieben, es ist doch eine Schande für die deutsche Polizei nd Politik.

Die Medienschwafler

die Oberschwafler in unseren Medien wie der ölige Friedmann oder der fettige Niggermeier und viele andere tun so, als könnten sie den Unterschied zwischen Islam und Islamismus auch nur beschreiben, geschweige sonst Substantielles dazu sagen. Wer könnte das denn, nicht einmal die gutartigsten Moslems können das und ducken sich deshalb stets vorsichtig weg, wenn die Rede auf ihre mörderischen Brüder kommt. Sie fürchten sich vor diesen wie wir alle (außer Friedmann, Niggermeier&co natürlich.)

Diese aufgeklärten hochmodernen Pharisäer verfolgen damit eine bestimmte Strategie, um erstens ganz besonnen und sehr tolerant da zu stehen, zum zweiten lassen sich mit einer solchen behaupteten Möglichkeit des Unterscheidens gut die schwarzen von weißen Schafen trennen. Ein alter Trick, der bei allen möglichen Gruppen schon angewendet wurde, meistens erfolglos und sogar verhängnisvoll: Bei den Nazis, bei den RAF-Terroristen, bei den DDR-Kommunisten. Immer gab es bei all diesen Gruppen ganz schlimme Gewalttäter und zu Mord- und Totschlag Bereite wie auch eben harmlose, friedliche good boys im Grunde. Nette, gutmütige Bürgerinnen und Bürger wie du und ich. Es gibt ja auch schon wieder gutmütige Versteher, die sogar unter den Antisemiten und Judenhassern solche kennen, die aufgrund ihrer Jugend nur verhetzt und irregeführt werden und die man nicht in einen Topf werfen dürfe mit den bösartigen grässlichen Schweinemenschen, die tatsächlich gefährlich und eingesperrt werden sollten.

Im Grunde ist es immer dieselbe Masche, mit der sich gewisse Personen in der Öffentlichkeit zu profilieren suchen, indem sie sich als Experten der Aufgeklärtheit anpreisen. Sie sagen und erklären uns, wer von den bad boys&girls noch fähig sein könnte für eine Umkehr durch Aufklärung und welche nicht, welche gewissermaßen, wie man früher sagte, zu den Verdammten gehören. Damit lenken sie vom Eigentlichen, vom Unbegreiflichen des Horrors ab und beanspruchen alle Aufmerksamket für sich, für ihre große Aufklärungsarbeit und erzählen auf allen Kanälen dasselbe psychosoziale Märchen. Denn sie wissen Bescheid, sie kennen die Ursachen und wären bereit den Brand zu löschen. Man muss sie nur lassen und anständig mit Honoraren und Spesen ausstatten. Dann wird alles wieder gut.
Grässlich ist mir diese Sorte Mensch, die ihre Scheinheiligkeit hinter wissenschaftlichen Attitüden und rationalistischen Schablonen verbergen will. Wie lange noch? Ach so, ich erinnere mich, wir sind in Deutschland und da wirken die Masken des Oberlehrers und der Überlehrerin in der Tat noch immer sehr öde, greuliche Wunder.

Minister Schäuble bricht auf in den Urlaub

er geht nach nach Sylt.
Er packt noch ein paar Bücher ein, den amerikanischen Besteller „Distelfink„, ein paar Krimis und einen Wälzer des deutschen Historikers Wehler. Natürlich lässt er auch noch ein paar Grund- Sätze ab für BILD:

Zu Putin:
Schäuble: „Terroristische Aktivitäten zu fördern ist der falsche Weg. Das muss man Russland wieder und wieder sagen.“
Jaja, den Putin muss man an den Ohren ziehen:
Zur Not muss man auf die Säbel in der Kammer hinweisen, mit denen man bald auch einmal wieder rasseln könnte:_
Schäuble: „Niemand in Moskau darf den Eindruck gewinnen, Russland könne mit seinem Vorgehen am Ende erfolgreich sein. Dazu gehört auch, die Verlässlichkeit der Nato zu betonen.“
Also hoffentlich hört der bad boy aus Moskau das jetzt.

Und was sagen Sie zum Antisemtismus?
Schäuble: „Den gegenwärtigen Antisemitismus finde ich besorgniserregend. „
Sehr moderat, Herr Minister ist er nicht sogar widerwärtig?
Schäuble: „Nach der deutschen Katastrophe darf es für Antisemitismus hierzulande nie wieder Platz geben. Zur Integrationspolitik in Deutschland und Europa gehört auch, die geschichtliche Erfahrung des Holocaust zu vermitteln.“
Aber Herr Minister, Sie stellen sich Integration wie ein Unterrichtsprogramm vor?
Doch viele der jungen Migranten gehen nicht gerne in die Schule, außerdem ist das smartphone ihre Autorität, auf die sie hören, auf deutsche Lehrer können sie pfeifen..
Aber gut, Herr Minister Schäuble, Sie haben ihre Pflicht getan, keiner kann sagen, dass Sie nichts gesagt hätten-.
Jetzt gehen Sie getrost für ein paar Wochen baden. Viel Spaß.

Plattfische der Tiefe

Eine Rätsel -Frage? Wer von den besseren Lesern unter uns weiß oder errät es am Sprachstil, von wem folgende Aussagen stammen und wo sie stehen?

„ In einer Endzeit, in der es als rühmlich galt,am Untergang des eigenen Volkes mitgewirkt zu haben, konnte es nicht wunder nehmen, dass man auch der Sprache die Wurzeln kappte. Geschichtsverlust und Sprachverfall bedingen sich gegenseitig.
Der Angriff auf die gewachsene Sprache und die Grammatik, auf Schrift und Zeichen bildet einen Teil der als Kulturrevolution in die Geschichte eingegangenen Vereinfachung.“

„Weithin hat man bei uns den Eindruck, dass nicht die Person, sondern der Schwarm antwortet. Allerdings gibt es gehobene Plattformen und andererseits Plattfische der Tiefe, die sich zu Sekten vereinigen.“
Das Datum, an welchem diese Sätze erschienen, ist ebenso interessant.

Eiertanz bei BILD und BAMS

ZITAE ZITATE ZITATE

Ohne Rückgrat: Kai Diekmann und Marion Horn gehen vor Anfeindungen im Netz in die Knie

Wer am Sonntag die Nachrichten von Marion Horn und Kai Diekmann auf Twitter verfolgt hat, konnte den Glauben an Springers Top-Personal verlieren. Eine Einordnung von Bülend Ürük.

Berlin – Es ist ein Kommentar, wie ihn Konservative lieben, den Nicolaus Fest, stellvertretender Chefredakteur der „Bild am Sonntag“, verfasst hat.

Ausgerechnet zwei Tage, nachdem die „Bild“-Zeitung in Print und Online die Aktion „Stimme erheben – Nie wieder Judenhass!“ ins Blatt gehoben und sich als Ort des Miteinanders präsentiert hat, erklärt Fest, ein Wertkonservativer, der sich als „Atheist“ bezeichnet: „Ich brauche keinen importierten Rassismus, und wofür der Islam sonst noch steht, brauche ich auch nicht.“

„Islam als Integrationshindernis“ betitelt Fest seinen Kommentar, er zieht dort einige krude Vergleiche, die nicht nur Linke aufheulen lassen. Weil er alles in einen Topf schmeißt; in den wenigen Zeilen, die ihm zur Verfügung stehen, hat er überhaupt nicht genügend Platz, um richtig zu liegen.

Antisemitismus , Homophobie – Herrlicher Shitstorm! Offensichtlich finden viele Homophobie, Antisemitismus & Ehrenmorde völlig ok.“

Der Fall Christine Haderthauer

nachdem vor einem halben Jahr schon der Spiegel- das Magazin- einmal in die anrüchigen Geschäfte der Christine Haderthauer hinein geleuchtet hat, die sie zusammen mit ihrem Mann Hubert betrieben hat, bevor sie ins Staatsministerium Seehofers eintrat, um dessen politische Papiere und Akten zu ordnen, kommt erneut Zugluft in die Angelegenheit. Jetzt hat auch die Opposition im Landtag Lunte gerochen. Worum geht es? Hubert Haderthauer hatte lange Zeit als Landgerichtsrat nebenher eine Firma laufen, die Automodelle, die psychisch kranke Straftäter herstellten, für erklecklich hohe Summen verkauft. Da er als Beamter tunlichst vermeiden wollte, auch noch als Geschäftsmann aufzutreten, sprang für ihn seine Frau Christine in die Bresche.
Muss sie jetzt zurücktreten, wie die Oppositionellen in Bayern fordern? Nein, meint Henry Stern von der Allgäuer Zeitung. Sie sei doch politisch korrekt kurz vor Dienstantritt bei Seehofer aus der Firma ausgeschieden. Und dieser Landesfürst habe inzwischen auch eine saftige Ehrenerklärung für seine Getreue abgegeben. Noch Fragen? Na also. Meckern gilt nicht. Doch Herr Stern von der AZ, der natürlich weiß, was ein solches Ehrenwort des bayrischen Superhorst wiegt, würde sich gern für Frau Christine ins Zeug legen, wenn sie nicht so arrogant wäre und nur scheibchenweise wie einst der unsägliche Herr Wulff mit der Wahrheit herausrückte, nach der man sie doch nur höflich fragt. Doch das geht nicht, meint Henry Stern und er prophezeit, dieser Schlamassel eines nicht ganz astreinen Geschäfts, – sie weiß das doch, sie ist ja Juristin, – wird an ihr kleben bleiben wie—

Doch Srern rudert gleich wieder zurück: Also sonst könne man ja über die „moralische Dimension“ des Geschäfts mit den Modellautos denken wie man wolle. Nein, das kann man wohl nicht, denn das Geschäft mag eine legale oder auch nur randlegale Dimension haben, auch eine
zwielichtige oder irgendwie verdächtige, eine moralische Dimension aber hat die Sache ganz sicher nicht. Herr Henry Stern war hier aber wohl in ein moralisches Dilemma getreten und wollte nur sagen, dass er hier noch gar keine feste Meinung vertreten kann. Freilich ganz gut gefällt ihm Frau Haderthauer nicht mehr. Ich denke, sie wird darüber hinwegkommen.